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Case Study: German Wood Industry (Part 1)

  • Autorenbild: Bauhuette 4.0
    Bauhuette 4.0
  • vor 3 Tagen
  • 4 Min. Lesezeit


Credit: FG CHORA Conscious City
Credit: FG CHORA Conscious City

Überblick über die deutsche Holzbauindustrie


Deutschland setzt im Rahmen seiner Strategie zur Dekarbonisierung des Bausektors zunehmend auf den Holzbau. Jüngste politische Initiativen und Branchentrends unterstreichen das Engagement des Landes für nachhaltige Baupraktiken.


Politische Maßnahmen zur Förderung von Holz- und biobasierten Baustoffen

In jüngster Zeit haben mehrere politische Veränderungen dazu beigetragen, die Verwendung von Holz und biobasierten Materialien im Bauwesen zu fördern:

- Holzbau-Initiative: Deutschland hat eine Holzbauinitiative ins Leben gerufen, um die Emissionen im Bausektor zu verringern. Die Initiative hebt die Rolle von Holz bei der Kohlenstoffspeicherung und seine Eignung für den modularen Bau hervor.

- Charta für Holz 2.0: Dieser nationale Rahmen fördert einen höheren Holzverbrauch im Bausektor, stimuliert Innovationen und unterstützt Arbeitsplätze in der gesamten Wertschöpfungskette.

- Nationale Strategie für die Bioökonomie: Diese Strategie unterstützt die Nutzung erneuerbarer Ressourcen und hebt das Potenzial von Holz als erneuerbare Kohlenstoffquelle im Bauwesen hervor.

- Steuerabzüge für Renovierungen: Ab 2020 können Hausbesitzer 20 % der Kosten für energieeffiziente Renovierungen bis zu 40.000 € von der Steuer absetzen, um die kohlenstoffarme Modernisierung von bestehenden Gebäuden zu fördern.

- Regionale Subventionen für Holz: Städte wie Freiburg, Hamburg und München bieten bis zu 2 € pro Kilogramm nachwachsender Rohstoffe, die in neuen Gebäuden verwendet werden, um Anreize für die Verwendung von Holz zu schaffen und lokale Beschaffungspraktiken zu belohnen.


Industrielle Stärke trifft auf Nachhaltigkeit

Die industrielle Produktion in Deutschland passt gut zum Aufschwung der vorgefertigten Holzsysteme wie Brettsperrholz (CLT) und Brettschichtholz. Unternehmen, die sich auf modulare Holzelemente spezialisiert haben, sind in verschiedenen Sektoren tätig, darunter Wohngebäude, Bildungseinrichtungen und öffentliche Gebäude. Holz ist im Städtebau auf dem Vormarsch. Projekte wie das Roots-Hochhaus in Hamburg und das WoHo Berlin signalisieren eine wachsende Akzeptanz von mehrstöckigen Holzgebäuden. Sich entwickelnde Bauvorschriften, Brandschutzinnovationen und das zunehmende Interesse von Kommunen und Bauherren unterstützen diese Entwicklungen, was die Notwendigkeit einer tieferen Integration in der gesamten Lieferkette unterstreicht.



Conceptual diagram of the wood value chain combined with the material life cycle, CHORA
Conceptual diagram of the wood value chain combined with the material life cycle, CHORA



Akteursanalyse im Bauhütte 4.0 Netzwerk

Deutschlands Übergang zu einem klimapositiven Bausektor schreitet voran, wobei dem Einsatz von Holzbaustoffen eine zentrale Rolle zukommt.Basierend auf dem Forschungs- und Kooperationsnetzwerk von Bauhütte 4.0 untersucht diese Fallstudie, wie verschiedene Akteure entlang der Wertschöpfungskette von Holz eingebunden sind.Anstatt die gesamte nationale Industrie abzubilden, bietet dieser Überblick eine Momentaufnahme der aktiven Mitwirkenden – jener Akteure, die die Richtung der holzbasierten Innovation und der urbanen Entwicklung bereits maßgeblich beeinflussen.




Bauhütte 4.0 network categorized based on CHORA's conceptual diagram, drawn by Wasita Amatyakul



Darstellung der Wertschöpfungskette

Der Holzbauprozess gliedert sich in fünf zentrale Wertschöpfungsstufen. Innerhalb des Bauhütte 4.0-Netzwerks sind diese Stufen mit Schlüsselakteuren verbunden, die aktiv Experimente, Standardisierungsprozesse und die Transformation des Marktes vorantreiben.

1. Rohstoffversorgung

Der Hauptverband der Deutschen Holzindustrie verleiht dem gesamten Sektor eine strategische Stimme – insbesondere in Fragen der politischen Interessenvertretung und der nachhaltigen Rohstoffbeschaffung. Die Verbindung zur Bauhütte 4.0 stellt sicher, dass Überlegungen aus der Rohstoffphase frühzeitig in Entwurfs- und Ausführungsprozesse einfließen.

2. Herstellung und Vorfertigung

Diese Stufe ist im aktuellen Netzwerk besonders stark vertreten und spiegelt Deutschlands Kompetenz in präzisen Bausystemen wider. Aktive Unternehmen wie Max-Holz Systemtechnik GmbH, Vivi Haus, PLAYZE Timber GmbH und Timbatec Holzbauingenieure Schweiz AG treiben die Entwicklung modularer Bauweisen, innovativer Holzbauelemente und industrialisierter Bausysteme maßgeblich voran.

3. Bauausführung

Unternehmen wie Arche Naturhaus GmbH realisieren die Vorfertigungskonzepte in der Praxis. Diese Akteure sind entscheidend dafür, Innovationen in eine zuverlässige Bauausführung zu übersetzen und die Verbindung zwischen digitalem Entwurf, Vorfertigung und den architektonischen sowie ökologischen Zielen herzustellen.


4. Instandhaltung und Renovierung

Dieser Bereich ist derzeit noch unterrepräsentiert, wurde jedoch als Priorität für zukünftige Kooperationen identifiziert. Die Verlängerung der Lebensdauer von Holzbauten sowie die Integration kreislauffähiger Renovierungsstrategien werden für die langfristige Reduktion von Kohlenstoffemissionen von zentraler Bedeutung sein.

5. Wiederverwendung und Recycling

Obwohl sich dieser Bereich noch in einer frühen Entwicklungsphase befindet, gewinnt er zunehmend an Relevanz. Digitale Rückverfolgbarkeit, Rückbau-Logistik und selektiver Rückbau sind Themen, bei denen verschiedene mit Bauhütte 4.0 verbundene Akteure erste Experimente durchführen oder strategisches Interesse zeigen.


Unterstützende Aktivitäten: Förderung des Wachstums entlang der Kette

Nach dem Rahmenmodell unterstützender Aktivitäten aus Porters Wertschöpfungskette umfasst das Ökosystem von Bauhütte 4.0 eine Vielzahl von Organisationen, die nicht direkt an der Holzproduktfertigung beteiligt sind, deren Dienstleistungen und Wissensinfrastruktur jedoch das Wachstum des Sektors maßgeblich ermöglichen:

Technologie- und ForschungsentwicklungInstitutionen wie die TU Berlin, das Fraunhofer IPK und CHORA spielen eine entscheidende Rolle bei der Übertragung von Forschungsergebnissen in die Praxis und der Förderung von szenarienbasierten Designinnovationen.

Exzellenz in Design und IngenieurwesenBüros wie dRMM Architects und Knippershelbig GmbH liefern architektonisches und strukturelles Fachwissen und zeigen, wie Holzbau komplexe urbane Anforderungen und ästhetische Ansprüche erfüllen kann.

Politische Rahmenbedingungen und SicherheitsinfrastrukturOrganisationen wie Brandschutzplus und die Brandschutz Akademie Berlin GmbH leisten wichtige Arbeit im Bereich der Brandschutzkonformität und der öffentlichen Aufklärung – beides zentrale Faktoren für die breite Akzeptanz von Holz als Baustoff.

Finanzierung und InvestitionsfähigkeitAkteure wie die Berliner Sparkasse, Laborgh Investment GmbH, PSD Bank Berlin Brandenburg und die Wohnungsbaugenossenschaft „Am Ostseeplatz“ eG entwickeln Finanzierungsmodelle, die den klimapositiven, holzbasierten Städtebau unterstützen.


 


Aufbau einer kollaborativen Plattform für eine skalierbare Zukunft des Holzbaus

Das Netzwerk von Bauhütte 4.0 bildet nicht nur eine Wertschöpfungskette ab, sondern auch eine Plattform für Experimente und den Aufbau von Allianzen.Es erhebt keinen Anspruch darauf, die gesamte deutsche Holzindustrie zu repräsentieren, vereint jedoch eine kritische Masse von Akteuren, die bereit sind, neue Ansätze zu entwickeln, zu testen und weiterzuentwickeln.

Diese auf Zusammenarbeit ausgerichtete Struktur ist entscheidend, um den Holzbau im urbanen Raum zu skalieren und die Industrialisierung nachhaltiger Baustoffe voranzutreiben.Durch die Pflege langfristiger Beziehungen zwischen Forschenden, Planenden, Herstellenden und Investierenden trägt Bauhütte 4.0 zu einem besser koordinierten und wirkungsvolleren Holzbau-Ökosystem bei.





Referenzen für den Abschnitt Politische Maßnahmen zur Förderung von Holz- und biobasierten Baustoffen

Clean Energy Wire. (2023, December 12). Germany should act as global role model in timber construction – ministers. https://www.cleanenergywire.org/news/germany-should-act-global-role-model-timber-construction-ministers

Schumacher, K., & Thierfelder, T. (2022). Policy instruments for climate-smart wood use: Lessons from Germany’s Charter for Wood 2.0. Forest Policy and Economics, 144, 102842. https://doi.org/10.1016/j.forpol.2022.102842

Schröder, P., & Raftopoulos, M. (2024). Bioeconomy governance and sustainability in Germany: Aligning strategies with EU priorities. Sustainability Management Forum, 32(1), 62–74. https://doi.org/10.1007/s44290-024-00082-y Bitte wenden Sie sich an contact@bauhuette40.com, wenn Sie weitere Informationen über die in diesem Artikel genannten Akteure wünschen.

 







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